Aktuelle Nachrichten

01. November 2014

STABAT MATER VON KARL JENKINS - GROSSARTIGE KONZERTE MIT ÜBER 230 MITWIRKENDEN IN WINTERTHUR UND STOCKACH

“Stabat Mater” - mit dieser Anfangssequenz aus einem mittelalterlichen Gedicht haben über 230 Musizierende, Sängerinnen und Sänger am 1. und 2. November 2014 ihre Konzerte in Winterthur und Stockach begonnen. Aufgeführt wurde das von orientalischen Melodien beeinflusste gleichnamige Werk des walisischen Komponisten Karl Jenkins unter der Leitung von Helmut Hubov (Orchesterleitung und Gesamtleitung) und Paolo Vignoli (Chorleitung). Das etwa 120-köpfige Projektorchester hat sich aus der Stadtharmonie Winterthur-Töss und dem Sinfonischen Blasorchester Stockach zusammen gesetzt. Aufgetreten ist auch der eben so grosse Chor alpha-cappella der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Teil des Ganzen waren zudem drei international erfolgreiche Solistinnen, die Mezzosopranistinnen Jordanka Milkova (Konzerte in Winterthur) und Violetta Radomirska (Konzert in Stockach) sowie die Ethnosopranistin Christin Maho (alle Konzerte). 

Die Konzerte waren für alle Anwesenden ein grossartiges Erlebnis. Für die Musiker und Sänger war es nebst der Musik etwas ganz Besonderes, in einer so grossen Formation sowie mit den Profisolistinnen zusammen zu musizieren. Aber auch die drei Konzerte vor praktisch ausverkauften Rängen in der Winterthurer Parkarena sowie der Jahnhalle in Stockach haben für ein gehöriges Kribbeln im Bauch gesorgt. Für die Zuhörer war es neben den klanglichen Eindrücken auch die Thematik des Stabat Mater selbst, die zu einem ergreifenden, emotionalen Empfinden geführt haben. Das mittelalterliche Stabat Mater Gedicht beschreibt die Leiden der Mutter Maria beim Kreuztod Jesu und ist als vertonter Text einer der Meilensteine abendländischer Musik. Kaum ein Bild löst zudem mehr Emotionen aus als jenes der Mutter unter dem Kreuz des sterbenden Sohnes. Der Komponist Karl Jenkins hat in seinem 12 Sätze umfassenden Werk aber nicht nur alle Verse des mittelalterlichen Gedichts verarbeitet sondern auch ein Novum geschaffen, indem er das Wehklagen der Mutter Maria durch eine Ethnosopranistin in Aramäischer und Arabischer Sprache singen lässt. Er stellt damit sowohl in der Art des Singens als auch in der Sprache einen direkten Bezug zum Ursprungsland sowie dem kulturellen Umfeld der Kreuzigung Jesu her. 

Die Reaktion des Publikums war denn auch eine Mischung aus beinahe grenzenloser Begeisterung über das klangstarke Erlebnis sowie Ergriffenheit über die Tiefgründigkeit und Tragik der Materie. Die Dankbarkeit der in Summe etwa 2000 Zuhörer hat die lange, intensive musikalische und organisatorische Vorbereitung des Stabat Mater Projekts jedenfalls vollumfänglich entschädigt. 

Weitere Informationen zum Stabat Mater Projekt finden Sie unter den folgenden Links:

 

<< zurück